Musik im April: Passion – Gemeinsame Verantwortung

von Agnes Goerke

Von Sonntag Judika über Palmsonntag und die Karwoche bis Ostern erklingt auch in der Musik der Andachten und Gottesdienste Jesu Weg zum Kreuz und dann die Osterfreude.

Sonntag Judika 3. April Annette Hänninen singt aus Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion die Arie“Ich will dir mein Herze schenken”.

Palmsonntag, 10. April 11.00 Den Einzug Jesu in Jerusalem singen im Familiengottesdienst die Kinder des Kinderchores in einem kleinen Singspiel.

Karmontag 11. April 18.00 Passionsorgelwerke von Johann Sebastian Bach leiten die Karwoche ein: Bachs Orgelchoral “O Mensch bewein dein Sünde groß”, der Gedanken zu allem Schmerz ausdrückt, und seine Karfreitagspartita “Sei gegrüßet, Jesu gütig”. Diese längste Orgelkomposition Bachs vertont ausdrucksstark die Strophen des Leides und des Todes wie auch strahlend und virtuos den Schlussvers des Liedes über den Auferstehungs- und Ewigkeitsgedanken. An der Orgel spielt Kantor Roland Voit, Dozent an der Max-Reger-Musikschule Hagen und an der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen.

Kardienstag 12. April 18.00 Bachs Kantate “Ich will den Kreuzstab gerne tragen” BWV 56 für Solo-Bass, Streicher und Oboe musizieren wir mit Torsten Groschup und Instrumentalensemble unter der Leitung von Agnes Goerke. Es ist eine Kantate des Leidens und des Trostes. Nicht des Leidens Christi, sondern des Leidens eines Menschen, der sich dennoch geborgen weiß in Gott. Musikalisch ist der Kreuzstab im wiederkehrenden Kopfmotiv der Eingangsarie vertont: der vierte Ton der Melodie ist zu hoch, eine übermäßige Sekunde, er tut weh. Dazu beherrschen Seufzermotive diesen ersten Satz der Kantate. Im Text des Rezitativs wird das Leben mit einer Schiffahrt verglichen. Die Wellen, in der Cellobewegung abgebildet, sind Betrübnis, Kreuz und Not. Sie sind Teil des Lebens, wie die Wellen zur Schiffahrt gehören. Der Anker, der den Gläubigen hält, ist Gottes Barmherzigkeit. Und am Ufer angekommen – da klingt die Cellobewegung aus – tritt er ins Himmelreich. Wie positiv erklingt darauf die folgende Arie in Dur! Die Solo-Oboe schwingt sich befreit in die Lüfte, kein Joch drückt mehr. Im Schlusschoral wird der Wunsch, durch den Tod mit Jesu vereint zu sein, mit dem Bild des im “sicher’n Port” anlegenden Schiffes verbunden und so ein schöner Bogen geschlagen zum ersten Rezitativ. Der Dichter dieses Vertrauen ausstrahlenden Kantatentextes ist unbekannt. Bach vertont ihn mit den weichen Klängen der Oboen zu den Streichern und einer warmen Bass-Solostimme.

Karmittwoch 13. April 18.00 Otto Olssons Motette “Ad Dominum cum tribularer clamavi”, Psalm 120, ist ein Schrei des Hilfesuchenden. In der Musik hört man die Verzweiflung, die Wut, das Flehen des Betenden. Der Deutsch-Finnische Chor singt sie in dieser dritten Passionsandacht.

Gründonnerstag 14. April 18.00 Ein letztes Mal klingt die Orgel im Abendmahlsgottesdienst in der Karwoche.

Karfreitag 15. April 11.00 Das Vokalensemble der deutschen Gemeinde singt Melchior Francks Motette “Fürwahr er trug unsere Krankheit” und William Byrds “Ave verum corpus” im Karfreitagsgottesdienst.

Ostersonntag 17. April 11.00 Gemeinde und Chorsänger stimmen wieder ins Halleluja ein und die Bläser des Posaunenchores lassen mit fröhlicher Musik das Leben erstrahlen.

Und noch ein Konzert nach Ostern!:

Barock-Konzert zugunsten der Aktion “Gemeinsame Verantwortung”

Am Donnerstag, dem 28. April um 19 Uhr spielen Musiker des Kälviän barokkileiri “Käläviä goes Baroque” auf – zugunsten der Aktion “Gemeindame Verantwortung.

Torsten Tiebout, Barockvioline, Päivi Arjas, Violoncello, Ivanna Niborski, Cembalo, Agnes Goerke, Orgel sowie die Sängerinnen Laura Murto, Aamu Pulkkinen, Katri Tasala, Annette Hänninen und Silja Salorinne musizieren Werke von Fontana, Händel, Purcell, Strozzi, Vivaldi und Bach. Eintritt frei, Kollekte am Ausgang. Herzlich willkommen!

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