Seid herzlich eingeladen zu Livekonzerten in der Deutschen Kirche! Es ist eine Sommerkonzertreihe, ab Mitte Juli donnerstags um 18 Uhr, Kammermusik mit Musikern des Finnischen Barockorchesters, und am 29. Juli ein Orgelkonzert mit Agnes Goerke. Die Publikumsgröße ist begrenzt, es wird also guten Sicherheitsabstand geben. Endlich mal wieder in ein Konzert gehen 🙂!
Donnerstag, 15. Juli 2021, 18 Uhr
Musik am Hof in Stockholm — das internationale Musikleben in Schwedens Hauptstadt
/ Schmelzer / Buxtehude / Meder / Roman / Kraus
- Anthony Marini, Anne Rautiola, Violine
- Tuula Riisalo, Bratsche
- Louna Hosia, Viola da gamba und Cello
- Anna Rinta-Rahko, G–Violone und Kontrabass
- Pauliina Fred, Traversflöte und Blockflöte
- Eero Palviainen, Theorbe und Gitarre
- Petteri Pitko, Cembalo
In Folge des 30–jährigen Krieges entwickelte sich Schweden zu einer Großmacht und Stockholm unter Königin Christina (1632–1654) zu einer internationalen und blühenden Kulturstadt mit Gelehrten, Philosophen, Komponisten und Musikern aus ganz Europa. So findet sich in der Notensammlung der Hofkapellmeister Instrumentalmusik aus Frankreich, England und Deutschland. Anfang des 18. Jahrhunderts war es der schwedische Komponist und Musiker Johan Helmich Roman, der das Musikleben zum Strahlen brachte. So stammt von ihm auch die große und musikalisch so abwechslungsreiche Orchester–Suite ‚Drottningholmsmusiken‘.
Das Konzert der FiBO–Musiker mit einer Pause dauert eineinhalb Stunden. Das Publikum ist auf 50 Personen begrenzt. Die Eintrittskarten kosten 20 Euro und sind erhältlich über die Webseite fibo.fi/kauppa und, wenn nicht ausverkauft, an der Abendkasse. Zu diesem Konzert bietet FiBO eine gemeinsame Rundfahrt mit dem Schiff vom Kauppatori um 16 Uhr an… zusammen kosten der Konzerteintritt und die Schifffahrt 35 Euro.
Donnerstag, 22. Juli 2021, 18 Uhr
La bella Napoli — die Kammermusik zur Goldenen Zeit der Stadt Neapel
/ Porpora / A. Scarlatti / Mascitti / D. Scarlatti / Fiorenza
- Hanna Haapamäki, Blockflöte
- Anthony Marini, Anni Elonen, Violine
- Jussi Seppänen, Cello
- Eero Palviainen, Laute und Gitarre
- Petteri Pitko, Cembalo
Neapel war zur Zeit des Barock nach Paris die zweitgrößte Stadt Europas und beherbergte als kulturelles Zentrum Künstler wie Caravaggio, Rosa und Bernini, Philosophen wie Telesio, Bruno und Campanella, und Schriftsteller wie Battista Marino. Neapel war im 17. und 18. Jahrhundert auch Musikzentrum Europas. Aber über die Zeit geriet ein großer Teil der Schätze dieses goldenen Zeitalters in Vergessenheit. Die Lehrer der Konservatorien der Stadt und ihre Schüler komponierten eine große Vielzahl von Sonaten, Triosonaten und Konzerten, die aber nur handschriftlich erhalten und somit fast unbekannt sind. Auch Neapels zahllose aristokratische Salons spielten eine wichtige Rolle. Hier trafen sich die Schirmherren der Musik, die Mäzene, die Kleriker zu Musikdarbietungen. Private Konzerte in adeligen Häusern waren teils zugänglich für die Öffentlichkeit mit freiem Eintritt, Kaffee, Kuchen und Alkohol. Besonders beliebt waren neben kurzen Kantaten– und Opernbeiträgen die Kammermusiken. Gebannt und begeistert verfolgte das Publikum die Musik, so dass man eine Nadel auf den Boden hätte fallen hören.
Das Publikum ist auf 50 Personen begrenzt. Die Eintrittskarten zu dem einstündigen Konzert der FiBO–Musiker kosten 20–35 Euro und sind erhältlich über die Webseite fibo.fi/kauppa und, wenn nicht ausverkauft, an der Abendkasse.
Donnerstag, 29. Juli 2021, 18 Uhr
„Barock–lebendig und romantisch–verträumt”
/ Bach / Scheidemann / Bossi / Macchia / Kindler
- Agnes Goerke, Orgel
In diesem Konzert erklingen — überraschend in einer evangelischen Kirche — Mariengesänge: festlich–strahlend in Johann Sebastian Bachs Orgelfuge zum ‚Magnificat‘, barock–verziert in Heinrich Scheidemanns ‚Dic nobis Maria‘ und meditativ in Marco Enrico Bossis (1861–1921) und Grimoaldo Macchias (geboren 1972) ruhigen ‚Ave Maria‘–Betrachtungen. Umrahmt wird dies Marienprogramm von zwei fröhlich wirbelnden Toccaten von Johann Sebastian Bach und Ralph Kinder.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, das Programm kostet 7 Euro.
Donnerstag, 5. August 2021, 18 Uhr
Die klassische Klarinette auf Wiener Art
/ Hoffmeister / Mozart
- Asko Heiskanen, Klarinette
- Anthony Marini, Tiina Aho-Eerola, Violine
- Tuula Riisalo, Bratsche
- Lea Pekkala, Cello
Die Klarinette wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfunden und inspirierte als neues und faszinierendes Instrument Komponisten wie Mozart, Haydn, Beethoven und Hoffmeister. Der Klang der klassischen Klarinette aus Buchsbaum ist weicher und intimer im Vergleich zur modernen Klarinette. Aber sie hat auch einen sehr kräftigen Klang — und sie hat einen Tonumfang von über drei Oktaven! Franz Anton Hoffmeister war Komponist und ein sehr namhafter Herausgeber unter anderem der Musik von Haydn, Mozart und Beethoven. Sein Klarinettenquartett A–Dur beginnt spielerisch und Hoffmeistertypisch humorvoll angehaucht. Im zweiten Satz erzählt die Klarinette, begleitet vom Streichtrio mit bewegtem Ton eine Geschichte. Das Werk schließt mit einem lebendigen Bauerntanz. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb sein Klarinettenquintett A–Dur (KV 581) für den österreichischen Klarinettisten Anton Stadler. Virtuos wie auch sanglich ist der erste Satz, ein Wiegenlied der zweite. Nach einem Menuett brillieren alle Instrumente in den Variationen des Schluss–Satzes.
Das Publikum ist auf 50 Personen begrenzt. Die Eintrittskarten zu diesem 50-minütigen Konzert der FiBO–Musiker kosten 20–35 Euro und sind erhältlich über die Webseite fibo.fi/kauppa und, wenn nicht ausverkauft, an der Abendkasse.
Donnerstag, 12. August 2021, 18 Uhr
Haydn und Schubert: Zwei Streichquartette
- Irma Niskanen, Hannu Vasara, Violine
- Laura Kajander, Bratsche
- Lea Pekkala, Cello
Franz Schuberts Streichquartett ‚Rosamunde‘ klingt intim, melancholisch, nostalgisch. Aber welcher verlorenen Zeit trauert es nach, welche vergangene Welt versucht es durch die Musik am Leben zu erhalten? Wien zu Beginn des 19. Jahrhunderts war mit seinen 225 000 Einwohnern Europas größte und am schnellsten wachsende Stadt. Die alten hierarchischen, starren Strukturen knirschten unter dem Druck der neuen politischen und wirtschaftlichen Anforderungen. In dieser Umbruchzeit sorgte Musik für sozialen Zusammenhalt. Seit den 1770er Jahren wuchsen neben der Vielzahl von Hofmusiken und bürgerlichen Salonmusiken in vorher nichtgekannter Weise auch die Nachfrage und Würdigung von Hauskonzerte mit Amateur– wie professionellen Musikern. Diese Blütezeit der Kammermusik dauerte rund ein halbes Jahrhundert — und Schuberts Rosamunde–Quartett entstand zu seiner Neige. Haydns Streichquartett op. 76 gehört zu einer Streichquartettesammlung, deren Komposition Graf Erdödy 1797 bei Haydn bestellt hatte. Es gilt als Kronjuwel in Haydns Kammermusikschaffen. 1797 ist auch das Geburtsjahr Schuberts. Er wuchs auf im Habsburgischen Imperium, in dessen Mitte die Kammermusik blüht. Musikliebhaber, Musiker, Herausgeber und Instrumentenbauer erfreuen sich daran und leben davon. Aber Schubert wird die Kultur dieses goldenen Zeitalters, in das er hineingeboren ist, selbst nicht mehr so erfahren.
Das Publikum ist auf 50 Personen begrenzt. Die Eintrittskarten zu diesem einstündigen Konzert mit zwei Streichquartetten der FiBO–Musiker kosten 20–35 Euro und sind erhältlich über die Webseite fibo.fi/kauppa und, wenn nicht ausverkauft, an der Abendkasse.
Weitere Fragen und Information direkt bei Kantorin Agnes Goerke, E–Mail agnes.goerke@evl.fi, Telefon +358 41 517 9496, und bei Pilvi Listo, Telefon +358 40 529 6576, E–Mail plistot@gmail.com.