Garten Eden 2025-06-20

Himmlischer Honig — bald wieder!

von Redaktion

Unsere Gemeinde hat in diesem Sommer auch wieder eigene Bienen: Zwei Bienenstöcke stehen auf dem Dach des Gemeindehauses. Warum Bienen? Ingeborg, Juliane und Heikki erzählen uns hier, warum es so wichtig ist, Insekten zu schützen — damit wir eine Zukunft haben.

Naturschutz ist für Christinnen und Christen nicht nur ein Umweltthema — er ist ein tiefgreifender Ausdruck von Glaube, Liebe und Hoffnung in Aktion. Umweltzerstörung — einschließlich Verschmutzung, Artensterben und Klimawandel — schädigt nicht nur die Ökosysteme, sondern trifft auch die Schwächsten der Gesellschaft überproportional. Christinnen und Christen sind aufgerufen, mit aktivem Mitgefühl zu reagieren: indem sie ihren Nächsten lieben, die Integrität der Natur bewahren und Verantwortung für die Zukunft des Planeten übernehmen, der ihnen anvertraut ist. Indem wir uns um die Natur kümmern, ehren wir das Geschenk des Lebens selbst — und leben Hoffnung in einer Welt, die vor ökologischen Herausforderungen steht.

In unserer Gemeinde wurde ein Bienenkreis gegründet, um das Bewusstsein für die ökologische Bedeutung der Bienen zu schärfen, praktische Naturschutzaktivitäten zu fördern und zu einem Handeln zu ermutigen, das auf Glauben, Verantwortung und Sorge für die Welt, in der wir leben, beruht.
Das Leben auf der Erde hängt grundlegend vom Funktionieren natürlicher Ökosysteme ab. Insekten spielen eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung dieser Systeme: Ohne die von Insekten erbrachten Ökosystemfunktionen würden natürliche Kreisläufe zusammenbrechen. Zu diesen Funktionen gehören essenzielle Prozesse wie Bestäubung, Zersetzung, Nährstoffkreislauf und Bodenbildung.

In den letzten Jahrzehnten sind sowohl die Anzahl als auch die Vielfalt der Insekten — und insbesondere der Bienen — dramatisch zurückgegangen. Langzeitstudien in Deutschland haben beispielsweise einen dauerhaften Verlust von über 70 % aller Fluginsekten innerhalb von nur 25 Jahren gezeigt. Laut der Roten Liste Deutschlands sind 48 % der Wildbienenarten gefährdet oder sogar bereits ausgestorben.
Ebenso ist fast die Hälfte der 561 in Europa heimischen Wildbienenarten vom Aussterben bedroht — mit schwerwiegenden Folgen für Ökosysteme und das menschliche Wohlergehen. Der Verlust an Bestäubern gilt heute als eine der größten Bedrohungen für die Natur in der Europäischen Union sowie für Ernährungssicherheit und Lebensqualität.

Honigbienen (Apis mellifera) sind von besonderer Bedeutung für die menschliche Gesellschaft und die globale Biodiversität. Die von ihnen erbrachten Ökosystemfunktionen sind vielfältig und unersetzlich: Sie fördern die Artenvielfalt, ermöglichen die Bestäubung, steigern die Pflanzenproduktivität und tragen zur Stabilisierung von Ökosystemen bei — Leistungen, auf die der Mensch grundlegend angewiesen ist.
Honigbienen produzieren nicht nur Honig, Bienenwachs und andere Bienenprodukte — sie spielen auch eine zentrale regulatorische Rolle, indem sie etwa 75 % der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und 80–90 % der Wildpflanzen bestäuben. Ihre Bestäubung ist daher entscheidend für die Erhaltung der Pflanzenproduktivität und das Wachstum zahlreicher Obst–, Gemüse– und Saatgutpflanzen — die Grundlage der weltweiten Nahrungsmittelversorgung.

Über die Landwirtschaft hinaus tragen Honigbienen zur Gesundheit und Widerstandsfähigkeit natürlicher Ökosysteme bei, indem sie die Vermehrung von Wildpflanzen unterstützen — diese wiederum erhalten vielfältige Tierarten und bewahren das ökologische Gleichgewicht.
Der Schutz der Honigbienen und die Förderung ihrer Gesundheit sind daher entscheidend für die Ernährungssicherheit, den Erhalt der Artenvielfalt und die Vitalität der Ökosysteme — auch für kommende Generationen. Die Anerkennung und Unterstützung des lebenswichtigen Beitrags der Honigbienen ist ein wesentlicher Schritt hin zu einer nachhaltigeren, widerstandsfähigeren und lebensbejahenderen Welt.

Himmlischer Honig der Gemeinde

Unsere Gemeinde hat in diesem Sommer auch wieder eigene Bienen: Zwei Bienenstöcke stehen auf dem Dach des Gemeindehauses. Vielleicht bekommen wir auch Honig, den wir dann möglicherweise beim Erntedankfest verkaufen können. Die Bienengruppe kümmert sich um die Völker und kontrolliert wöchentlich ihr Wohlergehen. Wer mitmachen möchte, kann sich bei Gemeindesekretärin Anne Breiling melden, E–Mail anne.breiling@evl.fi.

— Heikki Hokkanen, Ingeborg Menzler–Hokkanen und Juliane Dörthe

Zum Weiterlesen:

  • Hokkanen HMT (2014). Mehiläinen pyörittää maailmaa. Mehiläispesä on ihmelaitos. TIEDE, heinäkuu 2014, s. 22-29.
  • Hallmann CA, Sorg M, Jongejans E, Siepel H, Hofland N, Schwan H, et al. (2017) More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas. PLoS ONE 12(10): e0185809. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809
  • Lima, M. A. P., Cutler, G. C., Mazzeo, G., & Hrncir, M. (2022). The decline of wild bees: Causes and consequences. Frontiers in Ecology and Evolution, 10, 1027169. https://doi.org/10.3389/fevo.2022.1027169
  • Aryal, S., Ghosh, S., & Jung, C. (2020). Ecosystem services of honey bees; regulating, provisioning and cultural functions. Journal of Apiculture, 35(2), 119-128. https://doi.org/10.17519/apiculture.2020.06.35.2.119
  • Rote-Liste-Zentrum. (n.d.). Bienen (Hymenoptera: Apidae). Retrieved April 28, 2025, from https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Bienen-Hymenoptera-Apidae-1733.html
  • Potts, S. G., Imperatriz Fonseca, V., Ngo, H. T., Biesmeijer, J. C., Breeze, T. D., Dicks, L., … & Viana, B. F. (2016). Summary for policymakers of the assessment report of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services on pollinators, pollination and food production. https://doi.org/10.5281/zenodo.3402856
  • Potts, S. G., Imperatriz-Fonseca, V., Ngo, H. T., Aizen, M. A., Biesmeijer, J. C., Breeze, T. D., … & Vanbergen, A. J. (2016). Safeguarding pollinators and their values to human well-being. Nature, 540(7632), 220-229. https://doi.org/10.1038/nature20588

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