Nach der Sommerpause wollen wir nun wieder Filme im Gemeindesaal zeigen, monatlich von Oktober bis April (Dezember ausgenommen). Die ausgewählten Titel widmen sich gemäss den Themenfeldern des nächsten Kirchentages 2025 in Hannover — ‚mutig – stark – beherzt‘ — Frauen, Männern und ganzen Gruppen, die in ihrem Leben innere Stärke, Zivilcourage, Zuwendung, Durchhaltevermögen und Tapferkeit auch angesichts des Todes zeigen. Dabei reichen die Film–Genres vom Drama über Lebensgeschichten und Biographien bis zur Komödie.
Gezeigt werden Filme, die Menschen in äusserst schwierigen Lebenssituationen (etwa im Widerstand), in seelischen Lebenskrisen, im Kampf um eine gerechtere Gesellschaft oder im Aufarbeiten harter Schicksalsschläge zeigen. Die Filme laufen in deutscher Sprache oder mit deutschen Untertiteln. Eingeladen sind alle, die gerne gute Filme in Gemeinschaft sehen und anschliessend darüber ins Gespräch kommen wollen. Die ersten beiden Filmabende dieser Serie sind am 10. Oktober und 14. November 2024, jeweils 19 Uhr im Gemeindesaal, Unioninkatu 1 in Helsinki.
Den Anfang am Donnerstag, den 10. Oktober um 19 Uhr macht der Film–Kult–Klassiker ‚Die glorreichen Sieben‘ von 1960, nicht nur für Fans des Western-Films ein Highlight. In Abwandlung einer altjapanischen Legende (verfilmt von Akira Kurosawa 1953 unter dem Titel ‚Die sieben Samurai‘) schildert der Film in der Regie von John Sturges die Befreiung eines mexikanischen Dorfes nahe der Grenze zur USA von der Willkürherrschaft einer Räuberbande.
Die hochkarätige Besetzung (u. a. Yul Brunner, Steve McQueen, Charles Bronson und der junge Horst Buchholz), die exzellente Kamera–Arbeit, phantastische Landschaftsaufnahmen und die heute weltweit bekannte Film–Musik machen diesen Film zu einem Meisterwerk.
Ist ‚Die Glorreichen Sieben‘ ein Abgesang auf längst gescheiterte Helden in einer von Gewalt geprägten Gesellschaft und entrückt das Motiv der standhaften, vorbildlichen Einzelkämpfer, die sich ein letztes Mal zusammenraufen, um im Kollektiv für eine Sache einzustehen, die ihrem müden Dasein wieder einen Sinn zusprechen könnte? Dem ist nicht so. Der Film ruht sich nicht darauf aus, Heldenfiguren vom Reissbrett zu etablieren, sondern formt ambivalente Charaktere, die als Outlaws zwischen der Räuberbande und den zivilisierten mexikanischen Bauern zwischen Ungebundenheit, Anpassung an gesellschaftliche Normen und brüchiger Naturverbundenheit hin und her schwanken. Wenn letztlich alle Beteiligten der Sieben keine Heldenfiguren im herkömmlichen Sinne sind, so legen sie doch einen Idealismus an den Tag, der für sich allein spricht.
Ein sehenswerter Klassiker — auch (und gerade) heute noch!
Mehr Info direkt beim Film–Team, filmabend@deutschegemeinde.fi.